Der TuS Fürstenfeldbruck hat mit Jahresbeginn Zuwachs bekommen:
Die Taekwondo-Kampfsportgruppe ist die neueste der nun 25 Abteilungen.
Ein Bericht von Hans Kürzl
Fürstenfeldbruck – „Tae“ steht für Fuß, „Kwon“ für alle Arm- und Handtechniken und „Do“ für Lehre und Weg.
Zusammen genommen bildet es die neue Abteilung des an Sportangeboten sowieso schon reichen TuS Fürstenfeldbruck.
Doch als reine Sportart begreift Abteilungsleiter Sebo Polat Taekwondo nicht. „Es ist ein Weg, Selbstbewusstsein, Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin zu entwickeln“, sagt der in Istanbul geborene Polat, der gleichzeitig Cheftrainer der neuen Abteilung ist.
Dass er die beiden Positionen an vorderster Position bekleidet, ist für den seit 50 Jahren in Fürstenfeldbruck lebenden Sportler aber von eher geringerer Bedeutung. „Andere fördern statt selber glänzen“, lautet deshalb das Motto, das er für die neue Abteilung des TuS Fürstenfeldbruck ausgegeben hat.
Gewissermaßen auf die Welt gebracht haben das im Vorjahr Tochter Ela und Sohn Enes, beide im Teenageralter und auf gutem Niveau in der Kreismusikschule unterwegs. „Dann wollten sie plötzlich auch Taekwondo machen“; erzählt Vater Polat. Der suchte einen Verein in der Region und wurde zunächst in Dachau, wo er seine Kinder selbst betreute, fündig.
Doch auf die Dauer hätten die Fahrten zu viel Zeit gekostet. Weil ihn dann auch noch ehemalige Schüler ansprachen, wandte sich Polat an den TuS. „Das war letztendlich der leichteste Weg, für eine Abteilung vor Ort“, so Polat.
Die Idee kam an, zum ersten Training Anfang Januar erschienen knapp 40 Interessierte. Doch Polat will mit seiner Begeisterung weiter anstecken. „Es ist ein Sport für die ganze Familie“, erklärt er. Erwachsene und Jugendliche könnten da ebenso noch einsteigen. Ein guter Zeitpunkt, mit dem Sport zu beginnen, liege bei sieben Jahren. Natürlich müsse man beachten, wie sich der Bewegungsapparat eines Kindes entwickle. Ebenfalls wichtig sei Selbstbeherrschung und eine Grundfitness.
Polat weiß da, wovon er spricht. Er selbst begann als Zehnjähriger mit Kampfsport. Ein Onkel, der in einer Spezialeinheit tätig war, lehrte Polat die ersten Schritte in die Selbstverteidigung. „Er ist noch immer mein Vorbild. Er hat auch meine Liebe zum Sport geweckt“, so Polat, der den 8. Dan im traditionellen Taekwondo und den 8. Dan im olympischen Taekwondo trägt.
Dan ist die Fachbezeichnung der jeweiligen Graduierung beziehungsweise Leistungsstärke. Die traditionelle Form lässt allenfalls einen Leichtkontakt zu. Das olympisch orientierte Taekwondo, das der TuS ebenfalls anbietet, ist auf Vollkontakt mit entsprechender Schutzkleidung ausgerichtet.
Auf einen Punkt legt Polat aber großen Wert. „Teakwondo dient ausschließlich der Selbstverteidigung.“ Wer sich nicht daran hält, wird auf der Homepage deutlich gewarnt. „Sollten sich Schüler berufen fühlen, ihre Kraft auf der Straße oder wo auch immer unter Beweis zu stellen, führt dies zum sofortigen Ausschluss aus unserem Verein.“
Kraft und Können sollten sich in Friedfertigkeit und Hilfsbereitschaft äußern, findet Polat. Der Sport solle nicht nur die körperlichen Fähigkeiten stärken, sondern auch die Psyche stärken. Und er soll helfen Erfahrungen zu sammeln für Körper und Geist. Polat drückt das so aus: „Erfahrung ist die Brille des Verstandes.“ Man müsse auch im Sport den Menschen ganzheitlich betrachten.
Mehr Informationen zur neuen TuS-Abteilung finden sich auf www.elite-taekwondo-ffb.de. Trainiert wird am Montag, Mittwoch und Samstag in der Doppelturnhalle am Theresianumweg in Fürstenfeldbruck. Ein Schnuppertraining ist jederzeit möglich.